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Die Ehrenbürger und Persönlichkeiten der Stadt Lucka

Foto Ehrenbürger Hans Taube

Hans Taube

Hans Taube übernahm im Jahr 1980 das Pionierblasorchester Lucka, welches durch seinen Vater, Ludwig Hermann Taube, im Jahre 1960 gegründet wurde. Als Mitglied des Zentralen Musikkorps, dem weltgrößten Blasorchester, bestritt das Orchester unter seiner Stabführung sehr viele Auftritte im In- und Ausland. Heute ist das Orchester ein Teil des Thüringer Blasmusikverbandes e.V. und bedeutender Träger des kulturellen Lebens im Altenburger Land. Hans Taube sein Lebensinhalt war die Musik und das Orchester. Er ist auch nach seiner offiziellen Stabsübergabe am 01. Oktober 2010 an seinen Sohn André Taube dem Orchester treu geblieben, koordinierte weiterhin die Termine und stand dem Orchester bei seinen Auftritten mit Rat und Tat zur Seite. Einen großen Teil seiner Freizeit verwendete Hans Taube auch zur Förderung des Nachwuchses. Denn ohne Nachwuchs könnte ein solch traditionsreiches Orchester nicht fungieren.

Seinesgleichen gibt es wohl kaum, der sich so verdient gemacht hat um seine Heimatstadt, um diese Region und um den Fortbestand des Orchesters. Aus diesem Grunde wurde Hans Taube am 01. Oktober 2010 zum Ehrenbürger der Stadt Lucka ernannt. Eine weitere bedeutende Würdigung seiner Arbeit ist der Eintrag ins „Goldene Buch" der Stadt Lucka. Hans Taube verstarb am 01. Dezember 2018.

 

Johannes Haubner

Johannes Haubner wurde am 11. August 1899 in Altenburg geboren. Viele Jahre arbeitete er als Lehrer in Lucka, Prößdorf und Meuselwitz. Er war dabei, als 1927 die Volksschule ihrer Bestimmung übergeben wurde.
Immer war er sehr engagiert mit den Belangen seiner Heimatstadt verbunden. Sein großer Verdienst besteht darin, dass er die Chronik von Lucka aufgearbeitet hat. Er wurde Ehrenbürger am 30. August 1994.
Bei der Verleihung dieser hohen Auszeichnung sagte der damalige Bürgermeister: „Es ist ein Glück für die Stadt Lucka, einen solchen Bürger wie Sie, Herr Haubner, zu besitzen und es erfüllt uns Luckaer mit Stolz, Ihnen am heutigen Tage die Ehrung zuteil werden zu lassen, welche Sie sich redlich verdient haben." Johannes Haubner starb am 4. März 1995 in Berlin.
Foto Ehrenbürger Johannes Haubner
Foto Ehrenbürger Jacob Moll

Jacob Moll

Jacob Moll wurde am 6. Juni 1871 in Niefern bei Pforzheim geboren. Nach Abschluss der Oberrealschule, der praktischen Lehrzeit in einer Maschinenfabrik, der Ableistung des Militärdienstes und eines Studiums an der TH Pforzheim, übernahm er als Ingenieur eine leitende Stelle bei der bekannten Maschinenbau AG Golzern in Sachsen. Wie Großvater und Vater, wandte er sich bald der Papier- und Verpackungsbranche zu.
Mit dem Kauf einer leerstehenden Fabrik begründete er die Wellpappenproduktion in Lucka. Trotz der Nachwirkungen des Krieges und der Inflation konnte Jacob Moll seine Firma zu einem führenden Unternehmen der Verpackungsindustrie entwickeln. Neben seiner beruflichen Karriere engagierte er sich vor allem bei der Wohlfahrtspflege, er unterstützte die Kriegerfrauen und die Stiftung zur Gründung einer Kleinkinderbewahranstalt. Außerdem begleitete er öffentliche Ämter im Stadtrat und im Schulverein.

Für seine Verdienste wurde Jacob Moll 1936 zum Ehrenbürger der Stadt Lucka ernannt.
Am 15. Juli 1938 starb er im Sanatorium Ebenhausen bei München.

Erich Brendel

Erich Brendel stammte aus Pößneck und war erst 23 Jahre alt, als er am 1. April 1924 die Nachfolge von Karl Spies als Bürgermeister antrat. Seine Wiederwahl erfolgte im April 1925 für weitere sechs Jahre. Infolge der Wahl zum Bürgermeister von Wilkau (Sachsen) schied er am 15. Juli 1928 aus der hiesigen Verwaltung aus.

In seiner Amtszeit setzte er sich für den Bau des städtischen Schwimmbades und vor allem für die Errichtung der neuen Volksschule, die 1927 feierlich eingeweiht wurde, ein. Für sein Engagement wurde er 1927 Ehrenbürger von Lucka.
Foto Ehrenbürger Erich Brendel
Foto Ehrenbürger Karl Spies

Karl Spies

Am 1. Oktober 1893 übernahm Karl Spies das Bürgermeisteramt in unserer Stadt. In den folgenden dreißig Jahren bestimmte er maßgeblich die weitere Entwicklung Luckas. So wurden in seiner Amtszeit die Freiwillige Feuerwehr und der Naturheilverein gegründet sowie das Wasser- und Elektrizitätswerk errichtet. Großen persönlichen Einsatz zeigte Spies bei der Organisation und Durchführung des Heimatfestes 1907. Sein Verdienst war es auch, dass mit Unterstützung von Herman Schroedel der Wettinbrunnen gebaut wurde. 1908 überreichte ihm der Herzog von Coburg-Gotha den Carl-Eduard-Orden.

Im Ersten Weltkrieg führte er die Stadt durch diese schwere Zeit. Anlässlich seines 25jährigen Ortsamtsjubiläums wurde ihm am 1. Oktober 1918 das Ehrenbürgerrecht der Stadt verliehen. 1923 gab er sein Amt auf und übersiedelte nach Bad Köstritz.

Dr. Walther Lorentz

Dr. Walther Lorentz wurde am 13. Juli 1855 in Eisenberg geboren. Nach dem Abitur studierte er in Jena, Straßburg und Leipzig Medizin. 1882 kam er als praktischer Arzt nach Lucka. Er wurde Bezirksarzt und erhielt den Titel Sanitätsrat. Im April 1909 war er als ausbildender Arzt maßgeblich an der Gründung der Sanitätskolonne des DRK in Lucka beteiligt. Mit großem Engagement setzte er sich so vor allem für das Wohl der Bevölkerung ein. Als Mitglied in mehreren Vereinen bestimmte er das gesellschaftliche Leben der Stadt mit.

Anlässlich seines 30-jährigen Dienstjubiläums im Jahre 1912 wurde er auf Grund seines Lebenswerkes und seines Engagements für Lucka zum Ehrenbürger ernannt. Nach schwerer Krankheit verstarb Dr. Walter Lorentz am 24. Januar 1926.
Foto Ehrenbürger Dr. Walther Lorentz
Foto Ehrenbürger Hermann von Schroedel-Siemau

Hermann von Schroedel-Siemau

Hermann Schroedel, später von Schroedel-Siemau, war Verleger und Rittergutsbesitzer auf Friedrichstanneck in der Nähe von Eisenberg. Er war ein in den Wissenschaften und den Künsten sehr bewanderter Mann.
Aus uns unbekannten Gründen galt sein Engagement unserer Stadt. Vor allem unterstützte er finanziell verschiedene Projekte. So stiftete er 50000 Exemplare der Festschriften zum Heimatfest 1907, gab Gelder für eine Kinderbewahranstalt und für das Brunnendenkmal. Als der König 1909 Lucka besuchte, stiftete er das Goldene Ehrenbuch der Stadt und einen Ehrenbecher.
Schroedel wurde mit hohen Ehrungen bedacht. Herzog Ernst überreichte ihm die Medaille für Kunst und Wissenschaft. Im September 1907 verlieh ihm der sächsische König das Ritterkreuz II. Klasse des Königlichen Albrechtordens und Herzog Carl Eduard ernannte ihn zum Herzoglichen Sächsischen Kommerzienrat.

Bei den Luckaern war Hermann Schroedel sehr beliebt. Er war Schützenkönig und Ehrenmitglied der Schützengesellschaft. Als Beweis besonderer Dankbarkeit und Verdienste um unsere Stadt verlieh man ihm 1907 das Ehrenbürgerrecht.

Caroline Schelling

Die Biografin Brigitte Roßbeck schreibt in ihrem Buch – Zum Trotz glücklich – „ Caroline Schlegel - Schelling (1763 – 1809) wurde von Ihren Zeitgenossen bewundert und angefeindet, verehrt und gehasst. Jung verwitwet gerät die hoch begabte Göttinger Professorentochter in die Stürme der Revolutionszeit, wird zwischenzeitlich sogar als Sympathisantin der französischen Sache und Kollaborateurin gefangen genommen, dann aber vom preußischen König begnadigt. Sie bekommt ein uneheliches Kind und gewinnt durch die Ehe mit dem angesehenen Philologen August Wilhelm Schlegel Anschluss an die geistige Avantgarde. Das Haus der Schlegels in Jena wird zur „ Keimzelle“ der Frühromantik und Caroline selbst zu deren weiblicher Zentralgestalt. Hier verliebt sie sich auch in den deutlich jüngeren Friedrich Schelling, betreibt die Scheidung und heiratet den aufstrebenden Philosophen – der ebenfalls in ihr die kongeniale Partnerin erkennt.“

Das Haus in Lucka, in dem Caroline wohnte, war die Hirtengasse Nummer 2 und gehörte dem Arzt Dr. Carl Friedrich Jakob Dietrich, der jedoch noch vor der Niederkunft Carolines verstarb. Mit Hilfe seines Nachfolgers, des Arztes und Geburtshelfers Dr. Johann Heinrich Königsdörffer, der selbst erst 24 Jahre alt war, gebar sie ihren Sohn Wilhelm Julius. Im Kirchenbuch von Lucka, Taufregister 1793, gibt es dazu unter der laufenden Nummer 58 den entsprechenden Eintrag.

Das Anwesen wurde später als Gärtnerei genutzt. Der Heimatverein Lucka hat sich dieses Themas angenommen, um auf bedeutende Persönlichkeiten unserer Stadt aufmerksam zu machen. Es ist auch eine Möglichkeit sich mit der Epoche der Romantik zu beschäftigen, die einen großen Einfluss auf die geistig - kulturelle Entwicklung unser Gesellschaft ausgeübt hat. Schon deshalb ist das Buch von Brigitte Roßbeck lesenswert. Weitere Informationen über Caroline Schlegel – Schelling auch im Romantikerhaus der Städtischen Museen Jena und im Internet. Das Wohngebäude in der Hirtengasse 2 ist bereits abgerissen und jetzt eine Grünanlage. Eine Gedenktafel erinnert an die bedeutende Persönlichkeit.

Andreas Hauschild Heimatverein Lucka e.V.

Foto Ehrenbürgerin Caroline Schelling

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